Al Dresden

Es war mir eine Ehre

Mit der gestrigen Bundestagswahl ist diese Legislaturperiode für mich nun fast Geschichte. Dies ist damit auch die letzte Nachricht, die Sie von mir als Mitglied des Deutschen Bundestages erhalten. Nach 16 Jahren im Deutschen Bundestag werde ich das Parlament verlassen.

Eine neue Generation von Abgeordneten wird nun die Grundzüge der deutschen Politik bestimmen. Dieser stete Wechsel nach den Wahlen ist auch notwendig. Neue Gesichter und neue Ideen brauchen wir auch im Parlament, allerdings in einer guten Mischung mit sogenannten "alten Hasen". Ungefähr 30 Prozent der Abgeordneten werden nach jeder Wahl ausgetauscht und ich halte diese für eine gute Quote. Und es zeigt auch deutlich – im Gegensatz zu der oft vertretenen öffentlichen Meinung -, dass Abgeordnete eben nicht mehr ein Leben lang im Parlament verbringen können.

16 Jahre– das ist trotzdem eine lange Zeit, die jedoch rasend schnell vergangen ist. Und wie es immer ist im Leben, die Bilanz fällt durchaus gemischt aus. Auf der einen Seite stehen viele Gesetze und Projekte, die wir in gute Bahnen lenken konnten. Auf der anderen Seite gab es viele Gesetze und Beschlüsse, die mit meinen politischen Überzeugungen nicht vereinbar waren. Ich denke hier vor allem an die Energie-, die Euro- oder die Migrationspolitik. Bei Abstimmungen steht man dann immer vor der wirklich schweren Entscheidung, entweder gegen seine Überzeugung, aber mit der Mehrheit zu stimmen, oder im Sinne der Gewissensentscheidung auch gegen die eigene Mehrheit votieren zu müssen. Für beide Fälle kann ich ausreichend Beispiele liefern. Trotz aller Zwänge und Beschwerlichkeiten, es waren wirklich spannende Zeiten. Der zeitweilige Beruf Politiker ist ein wirklich interessanter Beruf!

Nun ist es an mir, mich zu verabschieden. Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und vielleicht treffen wir uns auch persönlich wieder.