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Das asiatische Handelsabkommen: Bedrohung oder Zukunftsmodell?

Das Regional Comprehensive Economic Partnership Abkommen (RCEP) ist ein Freihandelsabkommen zwischen 15 Vertragspartnern (den zehn ASEAN-Mitgliedern Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam sowie ASEANs-Dialogpartner Australien, China, Japan, Südkorea, Neuseeland). Somit umfasst RCEP 2.2 Mrd. Menschen, 30 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und 28% des globalen Handels.

Der Abschluss der Verhandlungen zum Freihandelsabkommen am 15. November 2020 wurde vielfach als wichtiger Schritt in der Entwicklung des internationalen Handelssystems gepriesen. In einer Zeit in denen der Protektionismus vieler Staaten zunimmt, wurde dieses Abkommen als ein positives Signal wahrgenommen.

Was bedeutet dieses Abkommen aber für den deutschen Wirtschaftsstandort und für die Europäische Handelspolitik im Allgemeinen?

Das RCEP hat nicht das Potential, aus dem asiatisch pazifischen Raum einen monolithischen Block in der internationalen Handelspolitik zu machen. Zudem leistet es keinen Beitrag zur Überwindung der wachsenden politischen Spannungen in der indo-pazifischen Region. Nichtsdestotrotz zeigt es uns in Europa, dass auch wir nicht nur die Verhandlungen zu Handelsabkommen zum Ende bringen sollten, sondern sie auch ratifizieren müssen. Daran hängt auch unser Ruf als ein verlässlicher Handelspartner. Es wird Zeit CETA oder Mercosur durch die Parlamente der Mitgliedsstaaten zu beschließen.