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MEINE MEINUNG zum ARD-„Framing Manual“

Die Ausgaben der ARD in Höhe von 120.000.€ Gebührengelder für ein „Framing Manual“ haben sich gelohnt. Nun können wir es schwarz auf weiß lesen: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland heißt nun „Unser gemeinsamer, freier Rundfunk ARD“. Und das ich mit meiner Rundfunkgebühr, oder besser gesagt mit meiner „Rundfunkbeteiligung“ zum Erfolg dieses Systems gezwungen werde, macht mich schon fast stolz. Schließlich kann ich endlich den „Medienkapitalistischen Heuschrecken“, wie es im Text zu lesen ist, endgültig den Garaus machen.

Dass private Medien „profitwirtschaftlich und demokratiefern“ sind, hatte ich schon lange vermutet. Da beruhigt mich die Aussage in diesem Manual „Die ARD ist von uns, mit uns und für uns geschaffen“ schon mehr. Damit kann ich ab jetzt die Zahlung der Kirchensteuern sparen, denn die ARD ist nun für mein Seelenheil zuständig.

Die ARD-Generalsekretärin meint, es handelt sich bei dieser Anleitung nur um Denkanstöße. Wozu brauchen wir diese schlauen Denkanstöße? Wahrscheinlich dämmert der ARD, dass sie große Teile ihrer Gebührenzahler nicht mehr erreicht; dass die Berichterstattung eben nicht mehr objektiven und unabhängigen Grundsätzen folgt und das permanente Abspielen von Krimis auf die Dauer auch langweilen.

Meiner Meinung nach hat sich mit diesem Papier schlaglichtartig offenbart, wie in den Funkhäusern wirklich gedacht wird. Vermutet hatte ich das immer schon, die Bestätigung hat man jetzt selbst geliefert. Der ARD-Vorsitzende hält die Diskussion über das Papier für „ völlig übertrieben“. Klar, wer auf einem warmen Intendantenstuhl sitzt, kann eigentlich gar nichts anders dazu sagen. Aber ob das die Bürger auch so sehen?