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Tipps im Umgang mit Verschwörungs- theorien

Anhänger von Verschwörungsmythen radikalisieren sich zusehends. Studien zeigen dabei: Verschwörungsgläubige tendieren nicht nur deutlich stärker zu Ausländerfeindlichkeit oder Antisemitismus. Verschwörungsmythen sind auch Gewaltbeschleuniger: So geht der Glaube an Verschwörungserzählungen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit ein, Gewalt zu befürworten oder selbst gewalttätig zu werden.

In der Vergangenheit gab es zahlreiche Vorfälle, bei denen aus Worten Taten wurden:

  • Mitte Oktober 2016 hat ein Reichsbürger aus Mittelfranken auf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos geschossen. Dabei starb ein Polizist, zwei weitere wurden verletzt. Die Spezialeinheit sollte helfen, die rund 30 Waffen im Haus von P. zu beschlagnahmen.
  • Ebenfalls 2016 schoss ein mutmaßlicher Reichsbürger bei der Zwangsräumung seines Grundstückes im Burgenlandkreis auf einen SEK-Mann. Nur dank seiner Schutzkleidung sei der Polizist nicht getötet worden.

Was kann ich tun und wie entdecke ich Falschaussagen und Verschwörungstheorien?

Generell gilt:

  • Klare Positionierung gegen Verschwörungsmythen!
  • Respektvolles Miteinander: Keine Beleidigung von Anhängern von Verschwörungsmythen!
  • Aber: Klare Kante gegen Hetze, Rassismus und Antisemitismus! Notfalls Anzeige erstatten!

Tipps für den persönlichen Umgang:

  • Intervenieren Sie früh. Sobald Sie merken, dass jemand Verschwörungsmythen anhängt, sollten Sie das Gespräch suchen.
  • Verzichten Sie auf „Faktenchecks“ oder Materialien etablierter Medien und Institutionen.
  • Stellen Sie Fragen. Versuchen Sie Ihren Gegenüber durch kluge und gezielte Fragen selbst zum Hinterfragen zu bringen. Beispiel: „Warum hältst Du Deine Quelle für seriös?“
  • Recherchieren Sie gemeinsam.
  • Suchen Sie nach gemeinsamen Ansatzpunkten. Versuchen Sie herauszufinden, welchen „Sinn“ und „Nutzen“ der Verschwörungsmythos für den Anhänger hat und versuchen Sie darauf einzugehen.
  • Bleiben Sie beim Thema. Verschwörungsgläubige neigen dazu, „vom Hölzchen aufs Stöckchen“ zu kommen.
  • Die Abkehr von solchen Theorien dauert lange und ist ein schmerzhafter Prozess, weil das gesamte Weltbild in Frage gestellt wird. Bedenken Sie das bei Ihrem Vorgehen.

Für Social Media:

  • Verzichten Sie darauf, Verschwörungsmythen selbst öffentlich wiederzugeben.
  • Rücken Sie falsche Fakten gerade, um Mitleser zu „impfen“.
  • Wenn möglich, betreiben Sie Community Management.
  • Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen mit Verschwörungsanhängern ein.

Hilfe, um Verschwörungstheorien leichter zu erkennen gibt es unter: